Neben dem Bücher kaufen und lesen bin ich ja auch gern im World Wide Web unterwegs. Natürlich interessiert mich dabei auch was die “Konkurrenz” in Sachen Bücher so treibt und schaue mir ab und an die verschiedenen Literatur-Blogs an.
So bin ich vor kurzem auch auf den wundervollen Blog von Uwe Kalkowski namens Kaffeehaussitzer gestoßen. Uwe Kalkowski rezensiert Bücher und macht zu jedem Buch noch ein individuell gestaltetes Foto. Das ist schon etwas Besonderes unter den vielen Buchblogs. Die Anzahl seine Buchrezensionen hat, glaube ich nach kurzem Überschlagen, die 200er Grenzen längst überschritten. So ist das Schmökern in seinem Blog, wie das in einer Bibliothek oder einem Buchladen.
Und so wären wir auch gleich beim Thema:
“Wo kaufe ich meine Bücher?”
Herr Kalkowski hat dazu eine sehr gefestigte Meinung:
“… Ich bin überzeugter Anhänger des Buy-Local-Gedankens und versuche, alle Dinge des Lebens möglichst vor Ort zu bekommen. Das gilt natürlich insbesondere für Bücher, zumal die überall denselben Preis haben und dank des großartigen Logistiksystems der Buchbranche überall bis zum nächsten Tag bestellt werden können – nur Apotheken sind schneller. Beim Buchhandels-Infrastrukturzerstörer Amazon kaufe ich prinzipiell keine Bücher. Nie. Und auch für überzeugte Online-Käufer gibt es echte und vor allem bessere Alternativen. …”
Mit dem Thema Amazon hat er sich auf DIESER SEITE sehr ausführlich beschäftigt.
Von der Sache her gebe ich dem Kaffeehausbesitzer ja Recht aber wie immer im Leben ist die Welt nicht schwarz und weiß.
Ich wohne in Cottbus, immerhin fast 100.000 Einwohner, wo es nicht einen privaten Buchladen mehr gibt. Den lokalen Cottbuser Buchmarkt teilen sich Hugendubel und Thalia unter sich auf. Die zwei privaten Buchläden, die ich noch kannte, haben den Kampf gegen diese Konkurrenz schon vor Jahren aufgeben müssen. Thalia also auch ein Buchhandels-Infrastrukturzerstörer? Für Cottbus – kann sein!?
Ich bin der Meinung Hugendubel und Thalia haben einen guten Stand in Cottbus. Leider machen sie aus diesem lokalen Standort zu wenig. Scheinbar haben sie es nicht nötig Besucher in ihre Läden zu locken. Weder Thalia, noch Hugendubel hat in den nächsten Wochen (Monaten) eine Veranstaltung in der Pipeline. Wenn ich mal eine Lesung besuchen wollte, würde ich höchsten in Berlin fündig. Den Standortvorteil also gar nicht genutzt, Amazon veranstaltet keine Buchlesungen. Die Stadtbibliothek ist da wesentlich rühriger.
Mein Kaufverhalten
Warum ich den Großteil meiner Bücher bei Amazon beziehe, habe ich hier auch schon geschrieben. Neben de normalen Amazon-Angeboten nutze ich auch gern die Marketplace-Angebote. Dort findet man oft sehr preiswerte gebrauchte Bücher. Ich habe dort schon Top-Bücher in einem Top-Zustand für EINEN Cent erworben. Da bestimmen die Versandkosten den Gesamtpreis. Dieses Bücher Zweitverwerten kommt den kleinen Verkäufern, die ihre Regale auslichten wollen, zu Gute. Amazon stellt da nur die Plattform (natürlich gegen Gebühr) zur Verfügung.
Das geht auch bei eBay – wieder so ein amerikanischer Großkonzern. Die Tatsache ist, dass sind nun einmal die großen Plattformen und so habe ich schon über eBay bei Thalia Bücher gekauft. Die Globalisierung wird man nicht zurückdrehen. Was die Rahmenbedingungen betrifft, sehe ich ganz klar die Politik in der Pflicht.
Natürlich gibt es auf dem Verwertermarkt deutsche Anbieter wie Rebuy oder Momox, wo ich direkt kaufen könnte. Nur verstehe ich nicht warum ich z.B. Harry Potter bei Momox direkt kaufen sollte, wenn ich es im eBay Shop von Momox für einen Euro billiger bekomme. Dieser Philosophie verstehe wer will.
Fazit:
Klar, jeder soll seine Bücher kaufen, wo er es für richtig hält. Wenn jemand nicht bei Aldi oder Lidl einkaufen geht, weil er die Schwarz oder Albrecht Familie nicht reich machen möchte, ist das ein stiller persönlicher Protest. Mit solch einer Blockadepolitik schadet man sich in der Regel aber nur selbst.
Missstände und Schieflagen, sei es bei Amazon, eBay, Aldi, Lidl, Google, Facebook …., müssen angegangen werden. Die Politik kann da eigentlich genau die rechtlichen Rahmenbedingungen abstecken – sie muss es nur wollen und dann auch durchsetzen und kontrollieren.