Martin Hans Sonneborn ist ein deutscher Satiriker, Journalist und Politiker. Bei der Europawahl 2014 wurde er als Spitzenkandidat der Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative (Die PARTEI), deren Bundesvorsitzender er ist, zum Mitglied des Europäischen Parlaments gewählt.

Sonneborn besuchte die Ursulaschule, ein katholisches Privatgymnasium in Osnabrück, an der er sein Abitur ablegte. Nach dem Grundwehrdienst und dem Abschluss einer Ausbildung zum Versicherungskaufmann in Osnabrück studierte er Publizistik, Germanistik und Politikwissenschaft in Münster, Wien und Berlin.

Seine Magisterarbeit schrieb er über das Satiremagazin Titanic und die Wirkungsmöglichkeiten von Satire. 1995 machte er ein Praktikum beim Satiremagazin Eulenspiegel und arbeitete anschließend als Redakteur bei der Konkurrenzzeitschrift Titanic, deren Chefredakteur er 2000 wurde.

Dieses Amt gab er im Oktober 2005 an seinen Redaktionskollegen Thomas Gsella ab. Im November 2006 rief Sonneborn die Satirerubrik „Spam“ auf Spiegel Online als verantwortlicher Redakteur ins Leben, die Ende August 2016 wieder eingestellt wurde.

Bei der Europawahl 2014 wurde er als PARTEI-Spitzenkandidat in das Europäische Parlament gewählt; die PARTEI erreichte 0,6 % der Stimmen. Seit Juli 2014 ist er dort Mitglied im Ausschuss für Kultur und Bildung, in der Delegation für die Beziehungen zur Koreanischen Halbinsel und war stellvertretendes Mitglied im Haushaltskontrollausschuss bis Juni 2015. Seit Januar 2017 ist er stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten. Seine medialen Tätigkeiten lässt er seitdem ruhen. Seine Mitwirkung an der heute-show wurde durch den Sender beendet.

Auf Vorschlag der Fraktion der Piratenpartei wurde Sonneborn vom Landtag Nordrhein-Westfalen zum Mitglied der 16. Bundesversammlung gewählt. Hier schlug er seinen Vater Engelbert Sonneborn als Bundespräsidenten vor. In der Wahl am 12. Februar 2017 unterlag dieser Frank-Walter Steinmeier und den anderen drei Kandidaten im ersten Wahlgang.

Sonneborn erklärte am 22. August 2018 in Brüssel, wieder zur Wahl für das Europarlament anzutreten.