Heute mal wieder ein Buch aus meiner alten "Schachbücher-Kiste". Das Buch liegt mir besonders am Herzen, weil es nicht das übliche Eröffnungsbuch ist.
Es ist wie auch im realen Leben; "Im Schach lernt man nur durch Fehler" (Tartakower) .
Suetin befasst sich in dem Buch nicht nur mit den offenkundigen Fehlern, sondern auch mit den vielen Ungenauigkeiten, die auch Großmeistern während einer Partie unterlaufen.
Da vieles der Ausführungen Anfang der 80er absolutes Neuland in der Schachliteratur war, zählte das Buch *) zu den besten Werken Suetins.
Er teilte die Schachspieler in die der Taktik zugeneigt sind und in Spieler, die die Partie eher strategisch anlegen. Ich bin auch eher der taktischen Anlage des Spiels zugeneigt.
Auch Suetin erkannte bald, dass es einfacher ist die Stärken eines Spielers zu fördern, als seine Fehler auszumerzen. Eine Erkenntnis, die voll auf das reelle Leben übertragbar ist.
Auch wenn das Buch inzwischen über 30 Jahre alt ist, sollte ein ambitionierter Schachspieler Suetins Arbeit studieren, um sich weiter zu entwickeln.
Es ist sicher keine Übertreibung zu sagen, daß das Thema des vorliegenden Bandes in der methodischen Literatur bisher so gut wie gar nicht abgehandelt wurde.
Gewohnheitsgemäß werden in den meisten Lehrbüchern die positiven Seiten des schachlichen Schaffens und Denkens beleuchtet, während Fehler als nebensächliche Erscheinung in der Regel lediglich kurz erwähnt werden.
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Zum Autor
Alexei Stepanowitsch Suetin * 16. November 1926 in Sinowjewsk; † 10. September 2001 in Moskau) war ein sowjetisch-russischer Großmeister im Schach (1965), sowie ein Autor von Schachbüchern.
Zwar gehörte Alexei Suetin nie zur absoluten Weltspitze, aber er nahm an zehn UdSSR-Meisterschaften und zahlreichen internationalen Turnieren teil. 1961 wurde er Internationaler Meister, 1965 Großmeister. 1996 wurde er in Bad Liebenzell Weltmeister der Senioren.
Suetin war Trainer und Sekundant verschiedener Spitzengroßmeister, u. a. von Weltmeister Tigran Petrosjan, der sich mit ihm auf verschiedene Weltmeisterschaftskämpfe vorbereitete.
Seine höchste Elo-Zahl von 2560 erreichte er im Juli 1971. Vor Einführung der Elo-Zahlen betrug seine beste historische Elo-Zahl 2701. Diese erreichte er im Oktober 1970.
Als Schachbuchautor veröffentlichte er mehr als 20 Werke, vorwiegend Schachlehrbücher, Eröffnungsübersichten und Werke über Schachmeister. In dem Band Typische Fehler unternahm Suetin eine Kategorisierung häufig vorkommender Fehler und analysierte die vorwiegend psychologischen Elemente des Spiels. Für sein letztes Buch, Stufen zur Meisterschaft im Schach, TOO Nowina, Moskau, 1998, ISBN 5-89036-069-8, erhielt der Autor wegen einer Insolvenz des Verlags sein Honorar in Büchern.