Bestseller der Woche – Focus auf Spitzenbücher?!

In der Hoffnung auf ein lohnenswertes Buch nutzen viel Leser gern mal einen Blick in die aktuellen Bestsellerlisten. In vielen Buchhandlungen gibt es extra Stände, in denen nur die aktuellen Bestseller zum Verkauf stehen.
In Deutschland sind wohl die „Spiegel“ Bestsellerlisten am bekanntesten. Aber auch Amazon führt seit eh und jäh seine Verkaufsbestseller in den verschiedensten Listen.

Zur Geschichte

Um einen genauen und übersichtlichen Vergleich von Absatzdaten ermöglichen zu können, rief die amerikanische Literaturzeitschrift The Bookman bereits 1895 die erste Bestsellerliste ins Leben. Der Buchhandel im Nordamerika des 19. Jahrhunderts begann, sich mit der aktiven Steuerung des Absatzmarktes auseinanderzusetzen. Als Bestseller betitelte Werke wurden mit gezielten Marketingstrategien an die Leserschaft gebracht. Die inhaltliche Qualität eines Buches rückte in den Hintergrund, die Quantität andererseits wurde als Erfolg ausgegeben. Bestsellerlisten dienten nicht nur der Übersicht über neu erschienene Literatur, sondern sollten auch den Verkauf der auf ihnen publizierten Titel anregen.

In Deutschland begann die Zeitschrift „Die literarische Welt“ im Jahr 1927 unregelmäßig eine zu Beginn viel diskutierte eigene Liste zu veröffentlichen. Die ersten drei Titel waren damals Hermann Hesses Steppenwolf, Alfred Neumanns Der Teufel und Gunnar Gunnarssons Die Leute auf Borg. Diese Liste fand noch nicht besondere Beachtung in der damaligen Leserschaft.
Bestsellerlisten, die auch das breite Interesse fanden, etablierten sich erst zu Beginn der 1960er Jahre, als „Die Zeit“ seinen „Seller-Teller“ veröffentlichte und kurze Zeit später das Magazin „Der Spiegel“ eine gleichartige Liste einführte.
In den Jahren von 1961 bis 1971 sammelte das Institut für Demoskopie in Allensbach die für die Erstellung der Bestsellerlisten notwendigen Daten, wurde jedoch in dieser Aufgabe von dem Branchenmagazin Buchreport abgelöst. Die sogenannte Spiegel-Liste ist in Bezug auf die Lenkung des Kundeninteresses zu einem bedeutenden Werkzeug der Buchbranche geworden.

Losgelöst von den Verkaufszahlen existiert seit 1975 die Bestenliste des SWF-Literaturmagazins, auf der Literaturkritiker ihr Votum abgeben. Diese Bestenliste wurde früher von 15, heute bereits von 36 Literaturkritikern erstellt. Diese nennen ihre persönlichen Favoriten und vergeben Punkte. Da die SWF-Bestenliste großen Anklang in den Literaturvertrieben findet, hat sie einen bedeutenden Einfluss auf die Meinungsbildung in der Gesellschaft.

Als Konkurrenz zur Spiegel-Bestsellerliste tritt die Zeitschrift Focus auf, die die Daten für ihre eigene Bestsellerliste von der Firma Media Control erstellen lässt. Diese bezieht die genauen Verkaufszahlen direkt aus den Scannern in den Verkaufsstätten. Dies ist insoweit neu, als hier nun die exakten und realen Verkaufszahlen zur Erstellung einer Liste verwendet werden.

Der Einfluss auf den Buchmarkt

Die Aufmerksamt in Bezug auf Bücher in den Medien, dem Handel und bei den Lesern konzentriert sich immer mehr auf Spitzentitel. Bestsellerlisten werden in jeglicher Ausgabeform gekauft und machen den Autor für einen kurzen Moment interessant. Da setzt auch die Kritik an diesem System an. Die Leserschaft konzentriert sich zu sehr auf diese Listen. Ihr Budget für Lesestoff wandert zu einem hohen Prozentsatz in die Bücher dieser Listen. Das bevorteilt die Verlage mit hohen Werbeetats, die ihre Buch-Ausgaben besser promoten können. So findet man nicht zu 100% Qualität in den Listen, sondern vielmehr Bekanntheit des Autors und wie groß das Interesse der Medien ist.

Wie geht man nun als Blogger mit diesem Fakt um?

Ich habe mich entschlossen eine Rubrik „Bestseller der Woche“ zu etablieren. Dabei werde ich den Spiegel Bestseller Sachbuch Hardcover in der aktuellen Woche näher beleuchten. Das soll dann immer Sonntags im Blog zu lesen sein.
Ob ich das zeitlich realisieren kann, wird die Zukunft zeigen. Sollte ein Buch mehrere Wochen den Platz besetzen, werde ich auf die Ausgaben Paperback oder Taschenbuch ausweichen.
Warum dieser Schritt? Obwohl ich in erster Linie schreibe, um mich in diesen Thema zu verbessern, hoffe ich doch, das der Blog auch mehr in der breiten Öffentlichkeit Beachtung findet.
Da trete ich gegen große Konkurrenz an, aber die Summe der Leser ist um ein Vielfaches größer.

Morgen also meine erste Rezension in dieser Rubrik.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen