Da bei der Bewerbung für meinen Bestseller der Woche 16/2019 das Buch "Eine kurze Geschichte der Menschheit" von Yuval Noah Harari, neben den schon Besprochenen am höchsten notierte, heute also Menschheitsgeschichte.
Die Platzierung des Buches in den Bestsellerlisten beweist, die Menschen sind noch immer auf der Suche nach dem: Wo komme ich her?. Dabei ist das Buch schon einige Jährchen alt. Das jetzige Auftauchen in den Bestseller-Listen ist so doch etwas paradox, da der Nachfolger "Homo Deus" kommerziell nicht so erfolgreich zu sein scheint. Dabei wurde "Homo Deus" schließlich 2017 mit einigen Preisen geehrt. Dazu gehören zum Beispiel das "Wissensbuch des Jahres", der Deutsche Wirtschaftsbuchpreis oder bei proZukunft die Top Ten der Zukunftsliteratur. Tja Kritiker und Publikum haben nicht das erste Mal eine gegensätzliche Meinung.
Im Buch "Eine kurze Geschichte der Menschheit" ist Harari ein hochinteressantes Buch gelungen. Es verdeutlicht uns die Entwicklung des Menschen, zeigt wie unsere Spezies die Erde erobern konnte und erklärt Konzepte wie Religion, Imperien oder den Kapitalismus. Das Buch ist in einem lockeren Schreibstil verfasst und lässt sich gut lesen.
Negativ an dem Buch stößt auf, wenn sich Harari vom Pfad der Geschichte auf den Pfad der persönlichen Schlussfolgerungen begibt und diskutierenswerte Thesen als Gesetzmäßigkeiten verkaufen möchte.
Der Mensch: Krone der Schöpfung oder Schrecken des Ökosystems?
Wie haben wir, Homo Sapiens, es geschafft, den Kampf der sechs menschlichen Spezies ums Überleben für uns zu entscheiden? Warum ließen unsere Vorfahren, die einst Jäger und Sammler waren, sich nieder, betrieben Ackerbau und gründeten Städte und Königreiche? Warum begannen wir, an Götter zu glauben, an Nationen, an Menschenrechte? Warum setzen wir Vertrauen in Geld, Bücher und Gesetze und unterwerfen uns der Bürokratie, Zeitplänen und dem Konsum? Und hat uns all dies im Lauf der Jahrtausende glücklicher gemacht?
Vor 100 000 Jahren war Homo sapiens noch ein unbedeutendes Tier, das unauffällig in einem abgelegenen Winkel des afrikanischen Kontinents lebte. Unsere Vorfahren teilten sich den Planeten mit mindestens fünf weiteren menschlichen Spezies, und die Rolle, die sie im Ökosystem spielten, war nicht größer als die von Gorillas, Libellen oder Quallen. Vor 70 000 Jahren dann vollzog sich ein mysteriöser und rascher Wandel mit dem Homo sapiens, und es war vor allem die Beschaffenheit seines Gehirns, die ihn zum Herren des Planeten und zum Schrecken des Ökosystems werden ließ. Bis heute hat sich diese Vorherrschaft stetig zugespitzt: Der Mensch hat die Fähigkeit zu schöpferischem und zu zerstörerischem Handeln wie kein anderes Lebewesen. Und die Menschheit steht jetzt an einem Punkt, an dem sie entscheiden muss, welchen Weg sie von hier aus gehen will.
Über den Autor
Yuval Noah Harari wurde 1976 in Haifa, Israel, geboren. Er promovierte 2002 an der Oxford University. Aktuell lehrt er Geschichte an der Hebrew University in Jerusalem mit einem Schwerpunkt auf Weltgeschichte. Sein Weltbestseller "Eine kurze Geschichte der Menschheit" wurde in fast 40 Sprachen übersetzt.