Anne Frank, Otto H. Frank, Mirjam Pressler: „Tagebuch“

Buchdeckel: Anne Frank,  Otto H. Frank, Mirjam Pressler: "Tagebuch"
Editionen: - 19. Auflage: € 10,00 EUR
ISBN: 3596152771
Größe: 13,30 x 20,30 cm
Seiten: 368

Da in der Spiegel-Bestseller-Liste der Woche 26/2019 Hardcover immer noch alte Bekannt prangen, gehe ich die Liste etwas runter. Da taucht in der Bestsellerliste als Taschenbuch auf Rang drei das Tagebuch der Anne Frank auf. Warum das Buch wieder in den Bestsellerlisten auftaucht, ist vollkommen nachzuvollziehen. Am 12. Juni 2019 wäre Anne Frank 90 Jahre geworden. Die Medien waren voll mit Berichten dazu und befeuerten somit auch den Buchverkauf.

Keinem anderen persönlichen Dokument aus der Zeit des Nationalsozialismus wurde ein derart ausdauerndes, weltweites Interesse entgegengebracht wie dem Tagebuch der Anne Frank. Welchen Symbolcharakter das Tagebuch noch immer besitzt, wurde im Juni 2006 deutlich, als Rechtsextremisten in Sachsen-Anhalt öffentlich ein Tagebuchexemplar verbrannten.

Das Tagebuch der Anne Frank ist für viele Jugendliche Pflichtlektüre in der Schule. Ich bin in der DDR aufgewachsen und kann mich nicht daran erinnern, das Buch seinerzeit im Unterricht gehabt zu haben.
Nun habe ich das Versäumnis nachgeholt und zähle es nun zu den Büchern, die man offensichtlich gelesen haben muss.

Ihr merkt schon, dass Tagebuch hat mich nicht vom Hocker gerissen. Eigentlich auch nicht verwunderlich, ist es doch und wird es immer bleiben - ein Tagebuch eines Teenagers. In diesem schreibt sie ihre Erlebnisse, Gefühle und Gedanken von der Seele. Das ist vollkommen konform mit dem Sinn und Zweck eines Tagebuchs.

Was das Buch wohl so wertvoll macht, ist die Tatsache, dass Anne tatsächlich gelebt hat, sich der Verfolgung durch die Nazis entziehen und so auf engsten Raum, eingesperrt mit 7 weiteren Personen versuchte zu überleben. Es ist der Augenzeugenbericht eines jüdischen Mädchens, das es unter widrigsten Umständen geschafft hat zu träumen, zu leben und zeitweise sogar glücklich zu sein.

Fazit:

Das Buch als Schullesestoff für Jugendliche in Anne Franks Alter sehe ich als das beste Lesealter an. Somit können sich die Jugendliche mit den Lebenssituationen heute und damals vergleichen und hoffentlich begreifen, warum sich das nie mehr wiederholen darf. Aber es ist keine Dokumentation des Zeitgeschehens der Jahre 1942-44 und Anne Franks Reflektionen auf die politischen Zustände der Zeit können kaum einer heutigen Analyse standhalten.

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Bewertungen:Was der Verlag zum Buch über das Buch *) :

Die weltweit gültige und verbindliche Fassung des Tagebuchs der Anne Frank, autorisiert vom Anne Frank Fonds, Basel.

Das Tagebuch von Anne Frank ist Symbol und Dokument zugleich. Symbol für den Völkermord an den Juden durch die Nazi-Verbrecher und Dokument der Lebenswelt einer einzigartig begabten jungen Schriftstellerin.
Die vorliegende Ausgabe ist die einzige vom Anne Frank Fonds in Basel autorisierte Fassung des Tagebuchs, von dem es eine erste und eine zweite, spätere Version gibt, die beide von Anne Frank selbst stammen. Sie hatte das von ihr über mehr als zwei Jahre geführte Tagebuch zu einem späteren Zeitpunkt überarbeitet, weil die erste Fassung ihren schriftstellerischen Ansprüchen nicht mehr genügte.
Diese Ausgabe enthält den von Anne Frank überarbeiteten Tagebuchtext samt den unverändert aus der ersten Fassung übernommenen Teilen, ohne jene Auslassungen, die Annes Vater Otto Frank aus Diskretion vorgenommen hatte. Mirjam Pressler hat dafür eine neue, dem ungekünstelten Stil des Originals adäquate Übersetzung erarbeitet.
Dieser vollständige Text, dessen Authentizität seit der kompletten Wiedergabe aller Werkfassungen in der kritischen Ausgabe der ›Tagebücher der Anne Frank‹ (S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1988) unbestritten ist, vermittelt ein eindrucksvolles Bild von Anne Franks Gefühls- und Gedankenwelt und nicht zuletzt von ihren Fortschritten als Schriftstellerin.

»…werde ich jemals Journalistin und Schriftstellerin werden? Ich hoffe es, ich hoffe es so sehr! Mit Schreiben kann ich alles ausdrücken, meine Gedanken, meine Ideale und meine Phantasien.« Anne Frank, 5. April 1944


Über die Autorin

Anne Frank, am 12. Juni 1929 als Kind jüdischer Eltern in Frankfurt am Main geboren, flüchtete 1933 mit ihren Eltern nach Amsterdam. Nachdem die deutsche Wehrmacht 1940 die Niederlande überfiel und besetzte, 1942 außerdem Maßnahmen gegen die jüdische Bevölkerung in Kraft traten, versteckte sich die Familie Frank in einem Hinterhaus an der Prinsengracht. Die Familie und ihre Mitbewohner wurden im August 1944 verraten und nach Auschwitz verschleppt. Anne Frank und ihre Schwester Margot starben infolge von Entkräftung und Typhus im März 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen. Ihr genauer Todestag ist nicht bekannt.

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